Gegenstandstheorie

Gegenstandstheorie
Gegenstandstheorie,
 
eine von A. Meinong im Anschluss an F. Brentano entwickelte erkenntnistheoretische Lehre: die »Wissenschaft vom Gegenstande als solchem oder vom reinen Gegenstand« (abgesehen von seinem Dasein oder Nichtsein). Weitergeführt wurde die Gegenstandstheorie von A. Höfler und E. Mally. Als Gegenstand gilt nach Meinong alles, was irgendwie gemeint oder erkannt werden kann, also auch beliebige Bedeutungsgehalte. Somit gibt es unmögliche Gegenstände wie das »viereckige Dreieck«, denn man kann sich meinend auf diese beziehen. Solchen Gegenständen kommt keine Existenz, wohl aber ein Sosein (Meinong spricht auch von »Bestand«) zu: »Prinzip von der Unabhängigkeit des Soseins vom Sein«, nach Mally. - Die Gegenstandstheorie wird heute von den meisten Logikern und Sprachphilosophen als widersprüchlich abgelehnt. Andererseits wurden immer wieder Versuche unternommen, eine Gegenstandstheorie unter Vermeidung von Widersprüchen aufzubauen.
 
 
Jenseits von Sein u. Nichtsein. Beitr. zur Meinong-Forschung, hg. v. R. Haller (Graz 1972).

Universal-Lexikon. 2012.

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